zurück StartseiteDer Planet AgibaraniaDer Schöpfungsmythos


Manomar und Manosom


In den Äonen der Vergangenheit, als das Universum noch von Leere geprägt war und alle Dinge im Anfang verborgen lagen, existierte in den fernen Tiefen des Kosmos eine Dimension des reinen Lichts. Sie war ein Ort, den weder Sterbliche noch die Wesen der Welten je erblicken konnten, ein geheimnisvoller Raum zwischen den Sternen, der von den ersten Funken des Universums bewohnt wurde. Dort lebten zwei mächtige Wesen: Manomar, das Licht, und Manosom, die Dunkelheit.

Manomar war das reinste Licht, das so hell erstrahlte wie tausend Sonnen, während Manosom sich in den tiefsten Schatten manifestierte, die im Innersten des Kosmos lauerten.



Manomar und Manosom −
Geschwister, geboren aus den ersten Funken des Kosmos

Trotz ihrer Unterschiede verband die beiden eine unzerbrechliche Geschwisterliebe, die sie dazu trieb, das Universum zu erschaffen. Sie waren weder männlich noch weiblich, sondern Wesen aus purer Energie und Essenz, die die Schöpfung selbst in ihren Händen hielten.

Manomar erschuf Welten voller Liebe, Harmonie und Licht, in denen die Lebewesen in Frieden miteinander existierten. Manosom hingegen gab seinen Welten Dunkelheit und Gewalt, in denen Chaos und Zerstörung herrschten. Die Geschwister achteten die Schöpfungen des anderen und blieben in respektvoller Distanz, denn jede ihrer Welten hatte ihren eigenen Platz im Kosmos.

Doch eines Tages beschlossen sie, zusammen eine neue Welt zu erschaffen − eine Welt, die sowohl das Licht als auch die Dunkelheit vereinen sollte. Diese Welt sollte Agibarania heißen, ein Ort, an dem beide Kräfte nebeneinander existieren konnten, ohne einander zu zerstören.

Die Erschaffung von Agibarania


Gemeinsam begannen Manomar und Manosom ihre Schöpfung. Sie formten Agibarania aus reinem Licht und tiefster Finsternis, ein leuchtendes Ei, das die Essenz beider Wesen in sich trug. Dieses Ei wurde an einen Ort im Universum gesetzt, der genau zwischen den Welten des Lichts und denen der Dunkelheit lag. Es war der Mittelpunkt, der die beiden Kräfte in einer einzigen Welt zusammenführte.

Als das Ei brach, entglitt ihm eine Wasserwelt, eine glitzernde Blase, die aus Licht und Schatten gewoben war.



Agibarania − die gemeinsam erschaffene Welt von Manomar und Manosom

Diese Welt war von Inseln übersät, umgeben von tiefen Ozeanen, von Wäldern, Bergen und unendlichen Landschaften. Das Meer selbst war ein Spiegelbild des Gleichgewichts zwischen Licht und Dunkelheit.

Manomar und Manosom teilten die Welt auf: Manomar formte die Gebirgshänge und Wälder, in denen die Pflanzen in zartem Licht erblühten und die Tiere in Frieden lebten. Manosom hingegen schuf die dunklen Abgründe und geheimnisvollen Tiefen, in denen seine finsteren Kreaturen lauerten, die von Zerstörung und Chaos getrieben wurden.

Doch mit der Schöpfung von Agibarania entstand auch ein Ungleichgewicht. Die Wesen, die Manomar und Manosom erschufen, waren in ihrem Wesen gefangen: Manomars Geschöpfe waren von Liebe, Milde und Güte geprägt, unfähig, Hass oder Zerstörung zu empfinden. Manosoms Geschöpfe jedoch waren von tiefem Hass durchzogen, ihre Natur war von Misstrauen, Gewalt und dem Drang nach Macht bestimmt.

Die Welt war in zwei Lager geteilt. Manomar schuf friedliche Lebensräume, während Manosom mit dunklen, bedrohlichen Kreaturen die Welt bevölkerte. Doch die Wesen der Dunkelheit fühlten sich immer mehr von den Wesen des Lichts bedroht und begannen, nach Macht zu streben.

Der Konflikt zwischen den Geschöpfen




Manomar erschuf die hellen Gegenden,
Manosom die dunkle Gebiete.

Manomar, weise und fürsorglich, erkannte die Gefahr, die von Manosoms Wesen ausging. Um zu verhindern, dass die dunklen Geschöpfe die Welt zerstörten, errichtete es Barrieren − mächtige Strudel im Meer und hohe Dornenhecken an Land, die die finsteren Wesen von den Lichtern fernhielten. Doch Manosom, getrieben von Neid und Machtgier, wollte diese Barrieren überwinden.

Es gab seinen Geschöpfen die Fähigkeit, die Strudel zu durchdringen und die Dornenhecken zu überwinden. Der Konflikt eskalierte und führte zu einem grausamen Krieg.

Die Wesen des Lichts wurden von Manosoms Kreaturen brutal verfolgt und fast bis zur Vernichtung getrieben.

Da betrat Manomar die Szene. Mit der geballten Macht seines Lichtes hielt er die dunklen Kreaturen in Schach. Doch Manosom, von blindem Zorn erfüllt, ließ die tiefste Dunkelheit in sich auflodern. Ein gewaltiger Kampf entbrannte zwischen den beiden Schöpferwesen.



Manomar und Manosom kämpften um die Vorherrschaft auf Agibarania.

Der Kampf wogte lange hin und her. Manomar strahlte mit aller Kraft, sein Licht wurde heller, während Manosom in den dunkelsten Abgründen nach immer neuen Mächten griff.

Schließlich kam es zu einem Donnerschlag, der durch das Universum hallte. Ein gewaltiger Urblitz durchzuckte Agibarania und erschütterte die Welt. In diesem Moment kollidierten Licht und Dunkelheit − zwei unvereinbare Kräfte prallten aufeinander.

Die Veränderung der Welt


Nach diesem gewaltigen Ereignis war Agibarania nicht mehr dieselbe. Manomar und Manosom, erschüttert von der Zerstörung, die sie mit ihrem Konflikt angerichtet hatten, mussten erkennen, dass sich die Wesen der Welt verändert hatten. Es gab keine reinen Wesen des Lichts mehr und keine reinen Wesen der Dunkelheit. Jedes Geschöpf vereinte beide Seiten in sich − die Güte des Lichts und die dunklen Triebe der Schatten.

Die Wesen begannen, die Welt anders zu sehen. Sie fingen an, über ihre eigene Natur nachzudenken, zu erkennen, dass sie sowohl Licht als auch Dunkelheit in sich trugen. Sie begannen, sich aufeinander zuzubewegen – die früheren Feinde suchten nun die Nähe der anderen, und diejenigen, die in Angst gelebt hatten, begannen Vertrauen aufzubauen.

Doch auch inmitten dieser Veränderung gab es Wesen, die sich nach wie vor eher von Manosoms dunklen Trieben angezogen fühlten.

Manomar und Manosom erkannten schließlich, dass ihre ständige Einmischung in die Schicksale der Wesen auf Agibarania zu Unruhe und Ungleichgewicht geführt hatte. Die Veränderung, die mit ihren Geschöpfen vor sich gegangen war, war jedoch auch eine Chance: Es war der Beginn eines vorsichtigen, aber tief verwurzelten Zusammenlebens aller Wesen. Die Magie der beiden Schöpferwesen, die im Kampf entbrannt war, hatte Agibarania zu etwas ganz Besonderem und Schützenswertem gemacht.



Einige Wesen fühlten sich eher von den dunklen Trieben Manosoms angezogen.

Der Hüter des Lichtes




Um die Wesen Agibaranias zu schützen, bestimmte Manomar ein Wesen zum
„Hüter des Lichtes“.

Im Einverständnis mit Manosom sorgte Manomar dafür, dass Agibarania vor den dunklen Mächten geschützt blieb.

Einem besonders hellen Wesen, das sich der Magie des Lichts verschrieben hatte, wurde die Magie des Lichtes eingehaucht. Dieses Wesen würde fortan der „Hüter des Lichtes“ genannt werden.

Sollte ein dunkles Wesen erneut versuchen, die Harmonie der Welt zu zerstören, würde die Magie des Lichts erwachen und seine volle Kraft entfalten, um die Wesen zu beschützen.


Der Hüter des Lichts konnte die Magie jedoch nur dann entfesseln, wenn eine Bedrohung für das gesamte Leben auf Agibarania entstand. Diese Magie würde mit jedem Sonnenaufgang und -untergang in ihm lebendig gehalten, als ob die Sonne selbst ihn in einem ewigen Tanz umarmen würde, um ihn stark und wachsam zu machen.

Das Erbe der Schöpferwesen


Nachdem sie diese Maßnahmen getroffen hatten, zogen sich Manomar und Manosom zurück, um Agibarania aus der Ferne zu beobachten. Doch obwohl sie nicht mehr aktiv in die Schicksale der Welt eingriffen, konnte jeder, der genau hinsah, die beiden Schöpferwesen noch immer in der Welt spüren − in der heilenden Magie des Lichts und der zerstörerischen Kraft der Dunkelheit. Agibarania war durch das gewaltige Erbe der beiden geprägt, und das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit würde es weiterhin formen, solange das Leben auf ihr existierte.


Wer genau hinsah, konnte die
beiden Schöpferwesen
noch immer in der Welt spüren.

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