zurück StartseiteDer Planet AgibaraniaWesen und OrteTitelseiteInhaltsverzeichnis1r) Plötzliche Magie


Plötzliche Magie


Skukius′ Gefieder glänzte vor Stolz, dass er endlich seine Magie hatte beweisen können.
Als sich am folgenden Morgen die Zaubergemeinschaft abermals in der Kristallhöhle versammelte, schimmerte das Federkleid von Skukius in einem leuchtenden Glanz, der alle Blicke auf sich zog. Der Stolz, der in ihm brannte, war unübersehbar. Er hatte eine Aufgabe von Bedeutung erfüllt, eine Arbeit, die nicht nur seinem Freund Rafyndor eine große Last abgenommen hatte, sondern auch dem Schutz des Waldes diente.

Zum ersten Mal seit seinem Eintritt in die Gemeinschaft verspürte Skukius das tiefe, unumstößliche Gefühl, mit Recht hier zu sein.

Es war ein Augenblick, der ihm alles bedeutete. Zwar hatte ihn die Einladung, an den Versammlungen teilzunehmen, nach Abschluss seines Unterrichts bei Meister Lehakonos mit Freude erfüllt, doch hatte er stets gewusst, dass er anders war. Ein Vogel unter Zauberwesen, ohne Hände, ohne die imposanten magischen Leistungen, die die anderen mit Leichtigkeit vollbrachten. Sein Dasein in der Kristallhöhle schien oft mehr ein Zugeständnis an Meister Lehakonos′ Großmut zu sein als ein Ausdruck von Anerkennung.

Doch nun war alles anders. Die gestrige Arbeit, das meisterhafte magische Ernten der Bimara-Buchen und der anderen Bäume, hatte ihm die Zugehörigkeit verliehen, die er sich so sehnlich gewünscht hatte. Er wusste, dass niemand mehr in Frage stellen konnte, warum er hier war. Jetzt durfte er mit Stolz sagen, er sei ein Zauberwesen − auch ohne Hände. Dieser Gedanke ließ ihn innerlich erstrahlen, und das äußere Leuchten seines Federkleids war nichts weiter als ein Spiegel dieses inneren Triumphes. Es störte ihn nicht; im Gegenteil, es war eine stille, aber unverkennbare Botschaft: Er war einer von ihnen.

Skukius hatte es sich auf Rafyndors Unterarm bequem gemacht. Der Waldhüter, von einer neu gewonnenen Zuversicht durchdrungen, war mit erhobenem Haupt in die Kristallhöhle eingetreten. Noch gestern hatte ihn die Sorge um die ausstehenden Vorbereitungen belastet und ihm jeden Schritt schwer gemacht. Heute aber erfüllte ihn die Gewissheit, dass er, dank der Hilfe seines gefiederten Freundes, die Sicherheit des Waldes rechtzeitig gewährleisten konnte.

Neben ihm standen Pranicara und Lililja, die beiden, deren Lächeln Wärme und Zuversicht ausstrahlte. Sie hatten mit eigenen Augen gesehen, was Skukius vermochte, und freuten sich nun über Rafyndors Wandel. Der Mann, den sie vor sich sahen, war wieder der starke, selbstsichere Waldhüter, der er einst gewesen war.

Na endlich, dachte Pranicara still bei sich. Jetzt ist Rafyndor wirklich zurück. Wurde aber auch Zeit!

Es dauerte nicht lange, bis Meister Lehakonos die Höhle betrat. Sein Auftreten brachte eine vertraute Dynamik in die Versammlung. Wie gewohnt grüßte er einige Magier, wechselte ein paar Worte mit den Wasserwesen und näherte sich schließlich der kleinen Gruppe um Rafyndor und Skukius.

Eigentlich war es seine Absicht, lediglich eine kurze Begrüßung auszusprechen, ehe er zum Podium schritt. Doch der Anblick von Skukius′ glanzvollem Federkleid ließ ihn innehalten. Etwas hatte sich verändert. Das Schimmern war nicht zufällig − es war Ausdruck einer tiefgreifenden Wandlung.



Meister Lehakonos stutzte, als er den glänzenden Skukius auf Rafyndors Arm erblickte.

Meister Lehakonos′ Stirn legte sich in Falten. Diese Veränderung ließ ihn unruhig werden, doch die Pflichten der Versammlungsleitung ließen ihm keine Zeit, der Sache sofort auf den Grund zu gehen. Mit einem kurzen Nicken sagte er daher nur: „Ich würde nach der Versammlung gern mit euch sprechen. Hättet ihr später noch Zeit?“

Die vier blickten ihn überrascht an, nickten jedoch stumm. Ohne ein weiteres Wort setzte der Hohenmagier seinen Weg fort und stieg die Stufen zum Podium hinauf. Als er die Plattform betrat, legte sich ein erwartungsvolles Schweigen über die Höhle.

Wie bereits am Vortag ließ Meister Lehakonos die Vertreter der einzelnen Gruppen von ihren Fortschritten berichten. Als er schließlich das Thema Wald ansprach, bedurfte es dieses Mal keines aufmunternden Zuspruchs von Lililja. Rafyndor trat selbstsicher vor und verkündete mit fester Stimme: „Viele Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Ich bin sicher, dass der Wald spätestens in zwei Tagen vollständig geschützt sein wird.“

Meister Lehakonos hob eine Augenbraue und warf Rafyndor einen prüfenden Blick zu. Etwas war geschehen, dessen war er sich nun sicher. Doch noch war die Versammlung nicht beendet, und die Berichte der anderen Verantwortlichen warteten darauf, vorgetragen zu werden. Gedanklich hielt er jedoch bereits fest: Das Gespräch mit dieser Gruppe durfte er keinesfalls aufschieben.

Zum Abschluss wandte sich der alte Lehrmeister mit einem Blick voller Weisheit und Ernst an Pranicara: „Wie steht es um den Schutz der Tiere?“



Pranicara berichtete von den geplanten Schutzmaßnahmen für die Tiere.

Pranicara, die mit einer klaren Entschlossenheit sprach, antwortete ohne Zögern: „Gut. Die Tiere des Waldes haben sichere Höhlen zugewiesen bekommen, in die sie sich zurückziehen können, sobald der Sturm naht. Ich habe im Vorfeld mit den Erdwächtern beraten, welche Höhlen den größten Schutz bieten. Daher besteht kein Grund zur Sorge für die Waldbewohner. Was jedoch die Tiere der Parkanlagen betrifft, so muss ich noch passende Unterschlüpfe finden. Ich befinde mich bereits im Gespräch mit den Steinwächtern, um zu klären, ob in den dortigen Gebäuden Platz für sie geschaffen werden kann. Man hat mir bereits signalisiert, dass sich eine Lösung finden lässt. Ich bin zuversichtlich, dass morgen alle Tiere sicher untergebracht sind.“

„Sehr gut“, erwiderte Meister Lehakonos mit einem zustimmenden Nicken. „Dann schließe ich für heute die Versammlung und wünsche allen einen angenehmen Tag. Morgen sehen wir uns wieder.“

Er verließ das Podium und begab sich mit schnellem Schritt auf die Gruppe um Skukius zu, die ihn mit gespannter Erwartung empfing. Doch bevor der alte Lehrmeister das Thema ansprach, das ihm auf der Seele brannte, musterte er den Korvum-Raben noch einmal eingehend. Dann wandte er sich mit einem Blick, der scharf und durchdringend war, an die Runde: „Was ist gestern geschehen?“

Rafyndor, Lililja, Pranicara und Skukius tauschten verwunderte Blicke aus. Mit dieser Frage hatten sie nicht gerechnet.

Nach einem Moment des Schweigens ergriff Rafyndor das Wort, und ein freudiges Lächeln durchbrach für einen Augenblick die angespannte Stille.

„Ich hatte große Bedenken, dass ich die Sicherung des Waldes nicht rechtzeitig abschließen könnte, und bat Skukius um Hilfe. Zunächst dachte ich lediglich daran, dass er die Früchte mit seinem Schnabel erntet und in Netze wirft. Doch zu unserer aller Überraschung stellte sich heraus, dass Skukius über eine immense magische Kraft verfügt und die Ernte auf magische Weise durchführen konnte, was den Prozess erheblich beschleunigte.“



Rafyndor erzählte freudestrahlend von Skukius′ Hilfe bei der magischen Ernte.

Doch als Rafyndor die tiefe Nachdenklichkeit in den Augen des alten Lehrmeisters sah, verflog sein Lächeln sofort. „War es falsch, Skukius um Hilfe zu bitten?“, fragte er mit zögerlicher Unsicherheit.

Meister Lehakonos schwieg eine Weile, sein Blick haftete auf Skukius. Schließlich wandte er sich wieder Rafyndor zu und sagte, ein Lächeln an seinen Lippen, das nicht ganz die Besorgnis verbarg, die ihn beschäftigte: „Nein, es war nicht falsch, Skukius um Hilfe zu bitten. Skukius hat stets den Wunsch gehegt, etwas zum Schutz der Hauptstadt beizutragen, und sicherlich hat deine Bitte ihm große Freude bereitet.“

Sein Blick kehrte zurück zu Skukius, und nun zogen sich Sorgenfalten über seine Stirn. „Doch ich frage mich, was das Anwenden dieser Magie in dir ausgelöst hat, Skukius“, sagte er leise und mit einer Sanftheit, durch die die Unruhe schien, die ihn quälte.

Rafyndor, Pranicara und Lililja sahen sich ratlos an. Sie verstanden weder die Frage noch die Sorge, die Meister Lehakonos in seiner Stimme trug.

„Wenn es eure Zeit zulässt“, fuhr Meister Lehakonos fort und wandte sich nun an alle, „würde ich euch bitten, mich zu meinem Anwesen zu begleiten. Dann werde ich euch erklären, warum ich solche Bedenken hege.“



Gemeinsam verließen die fünf Wesen die Kristallhöhle.

Obwohl die vier Wesen ihre Arbeit an der Sicherung der Hauptstadt fortsetzen mussten, war die Besorgnis des alten Lehrmeisters so offensichtlich und tief, dass sie ihm ohne Zögern zustimmten. Ohne weitere Worte verließen sie gemeinsam die Kristallhöhle und machten sich auf den Weg zu seinem Anwesen.

Als sie das Studierzimmer betraten, bat der alte Lehrmeister die Anwesenden, Platz zu nehmen, bevor er sich selbst in seinen Sessel niederließ. Skukius, der die Szene von Rafyndors Arm betrachtete, flog auf die Lehne eines Stuhls. Ein tiefer Seufzer entglitt Meister Lehakonos, bevor er schließlich zu sprechen begann:

„Vor einigen Jahren, als mir Skukius zum ersten Mal auf einem Baum auffiel, hatte ich es zunächst mit Staunen zur Kenntnis genommen, dass er meinen Unterricht mit einer Aufmerksamkeit verfolgte, die für einen Vogel wahrlich untypisch war. Zunächst hatte ich mich nur über seine außergewöhnliche Intelligenz gewundert, doch gab dies keinerlei Anlass zur Sorge. In Vanavistaria, einem Land, das sich durch eine reiche Vielfalt magischer und wunderbarer Wesen auszeichnet, warum sollte da nicht auch ein Korvum-Rabe existieren, der von Natur aus über eine solche Intelligenz verfügte?“

Meister Lehakonos schenkte Skukius ein wohlwollendes Lächeln, bevor er fortfuhr: „Als ich ihn jedoch eines Tages zu mir rief und ihm anbot, an meinem Unterricht teilzunehmen, da geschah etwas, das mich in seiner Intensität ebenso überraschte wie ihn: Seine Federkrone begann zu leuchten und strahlte ein magisches Licht aus.“

Rafyndor nickte bestätigend. Auch er hatte gestern eine ähnliche Erscheinung miterlebt.

„Da Skukius ebenso erstaunt wie ich war“, fuhr der alte Lehrmeister fort, „zeigte mir, dass er selbst nicht wusste, dass er über Magie verfügte. Aus diesem Grund schloss ich, dass er nicht von Natur aus mit magischen Fähigkeiten geboren worden war. Doch wie kam die Magie in ihn?“



Meister Lehakonos berichtete von seiner Begegnung mit Skukius′ Magie.

Meister Lehakonos ließ eine Pause folgen und beobachtete die Reaktionen seiner Zuhörer, doch Skukius zeigte sich weiterhin ebenso neugierig wie zuvor, und auch die anderen Wesen schienen auf die Antwort zu warten. Das führte den alten Lehrmeister zu der Annahme, dass Skukius selbst sich über den Ursprung seiner Kräfte im Unklaren war, und daher setzte er mit Bedacht hinzu: „Ich vermutete, dass ihm diese Magie durch einen magischen Unfall zugefügt worden war.“



Meister Lehakonos vermutete, dass Skukius mit Dunkler Magie Erfahrung machen musste.

Meister Lehakonos spürte, wie Skukius erstarrte. Doch da die Blicke der anderen so gebannt auf seinen Lippen ruhten, bemerkten sie die plötzliche Veränderung in der Haltung des Raben nicht. Schnell fuhr der alte Lehrmeister fort: „Es muss wohl ein solcher Unfall gewesen sein, bei dem die Magie unbewusst in ihn hineinströmte. Diese Magie muss von außergewöhnlicher Stärke gewesen sein, sonst hätte Skukius niemals eine derartige Kraft in sich gebündelt.“

Er betrachtete Skukius mit einem sanften Lächeln, während dieser nun nervös auf der Stuhllehne hin- und hertrippelte.

„Da sich diese Magie jedoch nur einmal manifestiert hatte − nämlich in dem Moment, als ich dir, Skukius, deinen Herzenswunsch erfüllte und dir gestattete, an meinem Unterricht teilzunehmen − nahm ich an, dass die Magie bei dir in enger Verbindung mit deinen Emotionen steht. Und das konnte nur bedeuten, dass du“, nun richtete Meister Lehakonos seine Worte direkt an den Korvum-Raben, jedoch mit einer sanften, mitfühlenden Art, „bereits Erfahrung mit Magie gemacht hast, doch diese Erfahrungen waren vermutlich nicht von heilender Natur.“

Rafyndor, Lililja und Pranicara blickten hin und her, zwischen dem alten Lehrmeister und Skukius, doch ihre Blicke verharrten schließlich auf dem Raben.

Skukius begann zunehmend nervöser hin und her zu trippeln, sein Blick schweifte suchend zu den geschlossenen Fenstern, und er erkannte, dass es keinen Ausweg gab − er war gefangen in dieser beunruhigenden Situation.

Meister Lehakonos, der die Panik in Skukius′ Augen deutlich wahrnahm, sprach mit einer leisen, tröstenden Stimme: „Es tut mir leid, wenn ich etwas angesprochen habe, das dir unangenehm ist, Skukius. Du hast dich gewiss immer gefragt, warum ich dir nie magische Aufgaben zugeteilt habe, obwohl ich wusste, dass eine mächtige Magie in dir schlummert. Der Grund dafür war meine Sorge um dich. Nicht etwa, weil ich fürchtete, du könntest die Magie missbrauchen, sondern weil ich nie sicher war, was das Wirken dieser Magie in dir auslösen würde. Ich wusste nicht, ob du mit den Folgen zurechtkämst, und ich wollte dich nicht einem Trauma aussetzen, das du nicht überwinden könntest. Ich habe mir einfach große Sorgen gemacht.“

Skukius sah in die sanften, mitfühlenden Augen des alten Lehrmeisters und fühlte sich allmählich beruhigt. Es begann in ihm zu dämmern, dass sein Lehrer niemals an seinen Fähigkeiten gezweifelt hatte, sondern ihn vor einem möglichen Schaden bewahren wollte. Die Tatsache, dass er nie mit Aufgaben betraut worden war, hatte nichts mit einem Mangel an Vertrauen zu tun, sondern mit der Fürsorge des alten Lehrmeisters.

Meister Lehakonos sprach in seinem milden und beruhigenden Ton weiter: „Als Rafyndor mir heute von deiner magischen Leistung erzählte, war ich zunächst erschrocken, aus lauter Sorge, was diese Aktivierung der Magie bei dir ausgelöst haben könnte. Daher frage ich dich jetzt ganz direkt: Wie geht es dir, Skukius?“



Meister Lehakonos wollte von Skukius wissen, wie es ihm nach der Anwendung von Magie ging.

Skukius, dem durch die Erzählung des alten Lehrmeisters viele Dinge klar geworden waren, verharrte einen Moment in nachdenklichem Schweigen. Meister Lehakonos, der Geduld ausstrahlte, wartete still ab, ohne ihn zu drängen.

Der Rabe schloss die Augen und lauschte tief in sich hinein. Was wollte er wirklich von seiner Vergangenheit preisgeben? Meister Lehakonos hatte bei seinen Vermutungen den wunden Punkt getroffen. In der Tat, er hatte nicht bemerkt, wie die Magie in ihn eingedrungen war, doch nun wusste er, bei welchem Ereignis dies geschehen war. An jenen „magischen Unfall“, wie der alte Lehrmeister es genannt hatte, erinnerte er sich mit erschreckender Klarheit. Doch über diese dunkle Episode wollte er nicht sprechen. Ja, er hatte die zerstörerische, düstere Magie erfahren, hatte sie miterlebt, doch der Schmerz dieser Erinnerungen war zu groß, um sie zu teilen.

Damals, als er noch ohne Magie war, hatte er mit miterleben müssen, wie dunkle Magier sich an ihm selbst, seinen Freunden und Familienangehörigen vergriffen, sie quälten und viele von ihnen töteten, und niemand ihnen zu Hilfe eilte. Das Erleben dieser Grausamkeit hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt, und bis heute konnte er nicht ohne Unbehagen daran zurückdenken. Nachdem er diesem „magischen Unfall“ relativ heil entkommen war, hatte er das düstere Gebiet verlassen, in dem er zuvor gelebt hatte. Diese dunkle und von Leid geprägte Ecke des Landes, war für ihn nur noch ein Albtraum. Er war ins Zentrum der Hellen Magie geflüchtet und hatte bald erkannt, dass hier eine andere Art von Magie gelehrt wurde − eine Magie der Heilung, der Verbindung zu den Naturkräften, eine Magie, die Harmonie und Leben schuf.



Skukius dachte an seine erste Begegnung mit Meister Lehakonos.

Von dieser Magie war er sofort gefesselt. Er wollte sie lernen, wollte ein Teil von ihr werden. Doch anfangs schien es, als würden die Magier ihn stets zurückweisen. Keiner wollte ihn annehmen, keiner wollte ihn in seiner Nähe dulden, bis Meister Lehakonos auf ihn aufmerksam wurde und ihn in die „Magie der Naturverbundenheit“ einweihte.

Doch bis gestern, als er mit Rafyndor gemeinsam die Bäume des Waldes bearbeitet hatte, war ihm nie die Gelegenheit gegeben worden, diese helle Magie anzuwenden. Es war Rafyndor gewesen, der ihm die Chance eröffnet hatte, mit seiner Magie Gutes zu bewirken, den Wald zu schützen und das Wohl der Hauptstadt zu fördern. Es war ein erhebendes Gefühl, ein Gefühl der Erfüllung, das er bis dahin nicht gekannt hatte.

Mit einem tiefen Atemzug kam Skukius zu einem Entschluss und sprach mit fester, ruhiger Stimme: „Mir geht es gut, Meister Lehakonos. Ich habe die helle Magie angewandt, und das ist ein sehr gutes Gefühl. Sofern Ihr keinerlei Bedenken hegt, würde ich Rafyndor gerne weiterhin bei der Sicherung des Waldes unterstützen.“

Und dann, mit einem Blick, der an alle Anwesenden gerichtet war, fügte er hinzu: „Meister Lehakonos hatte mit allen seinen Einschätzungen vollkommen recht. Aber bitte erwartet nicht, dass ich euch von meinem früheren Leben erzähle. Es ist eine Qual, die ich nicht ertrage.“

Die anderen nickten mitfühlend, und Meister Lehakonos schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Wenn du dich wohl dabei fühlst, die helle Magie einzusetzen, dann steht dem nichts im Wege. Tu es, wann immer du es für richtig hältst“, sagte er mit sanfter Stimme.


Skukius bat seine Freunde, nicht an seiner
Vergangenheit zu rühren.

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