zurück StartseiteDer Planet AgibaraniaWesen und OrteTitelseiteInhaltsverzeichnis2f) Das Geheimnis


Das Geheimnis

Meister Lehakonos spürte, wie ihn allmählich die Verzweiflung ergriff. Kein einziger Gelehrter, weder unter den Schriftkundigen noch unter den Geschichtswächtern, und auch keines der magischen Wesen, die er konsultiert hatte − nicht einmal er selbst − hatte auch nur den kleinsten Anhaltspunkt gefunden, der Mojalian den Weg zurück in seine Heimatwelt eröffnen könnte. Die alten Schriften schwiegen, und die Erinnerungen der Ältesten boten keine Antworten. Es gab nichts, absolut gar nichts, das auf eine Möglichkeit hindeutete, die Mojalian seine Heimkehr ermöglichen würde.

Am Ende blieb ihm nichts anderes übrig, als frustriert aufzugeben.

Doch dann durchzuckte ihn ein Gedanke wie ein Lichtstrahl, der das Dunkel seiner Ratlosigkeit durchbrach. Vielleicht, überlegte er, hatte Mojalian selbst einst in seiner Heimatwelt einen Hinweis auf den Übergang zwischen Vanavistaria und Valivisia gefunden. Warum war ihm dieser Gedanke nicht früher gekommen? Ein Funke neuer Hoffnung loderte in ihm auf.

In seinen Gedanken wandte er sich an das Geisterwesen: Mojalian, hättest du heute Zeit, mich zu besuchen?



Meister Lehakonos lud Mojalian zu sich ein und setzte sich dann entspannt in seinen Sessel.

Die zustimmende Antwort Mojalians kam prompt, und Meister Lehakonos lehnte sich in seinem Sessel zurück, um auf seinen Gast zu warten. Seine Augen brannten von den unzähligen Stunden, die er in den letzten Tagen über alte Manuskripte und staubige Bücher gebeugt verbracht hatte. Während er sich die müden Lider rieb, gestand er sich ein, dass er es mit seiner Suche übertrieben hatte. Die völlige Abwesenheit jeglicher Hinweise hatte ihn in eine quälende Rastlosigkeit getrieben.

Vor seinem inneren Auge tauchten die Szenen der vergangenen Tage auf: Pergamente, die er entrollt, studiert und dann mit resigniertem Seufzen wieder zusammengerollt hatte; schwere, ledergebundene Folianten, die er aufgeschlagen, Seite für Seite durchsucht und verärgert zugeklappt hatte, weil auch sie keine Antworten enthielten. Er dachte an die Flüche, die er Tarodastrus in einer Mischung aus Wut und Frust hinterhergeschickt hatte − und wie sich ihre Zahl allmählich summierte. Waren es drei gewesen? Oder zehn? Ebenso kam ihm Nanistra in den Sinn, die ihn in den letzten Tagen häufig mit irritierten oder gar düsteren Blicken bedacht hatte. Vermutlich hatte sein Verhalten sie zutiefst verwirrt. Der Gedanke entlockte ihm ein leises Schmunzeln.

Plötzlich hörte er das Schlurfen von Nanistras Schritten zur Tür. Hatte er ein Klopfen überhört? Nein, das konnte nicht sein. Ihm fiel ein, dass Mojalian als Geisterwesen vermutlich nicht im herkömmlichen Sinne klopfen würde. Vielleicht hatte er Nanistra gedanklich gebeten, ihm die Tür zu öffnen? Doch als die Minuten vergingen und Mojalian nicht erschien, keimte in ihm die Vermutung auf, dass es jemand anderes gewesen sein musste.

Meister Lehakonos ließ sich tiefer in seinen Sessel sinken und schloss die Augen. Es hatte keinen Sinn, sich zu sorgen. Mojalian war zuverlässig − irgendwann im Laufe des Tages würde er gewiss eintreffen. Mit diesem beruhigenden Gedanken auf den Lippen fand der Hohenmagier schließlich Ruhe und glitt in einen leichten, erlösenden Schlaf.



Nanistra war zur Tür geschlurft und hatte sie geöffnet.

Nanistra hatte aber in der Tat in ihrem Geist plötzlich das Eindringen fremder Gedanken gespürt, die in einer tiefen, männlichen Stimme zu ihr sprachen: Darf ich eintreten? Der Hohenmagier erwartet mich.

Ohne zu zögern schlurfte sie zur Tür und öffnete sie. Vor ihr schwebte ein Geisterwesen − sicherlich dasjenige, von dem in letzter Zeit so viel die Rede war. Das musste Mojalian sein, dachte sie. So jedenfalls hatten es die anderen berichtet. Ihr Blick wanderte nach oben, bis ihre Augen das Gesicht des Wesens erreichten. Dort entdeckte sie einen Ausdruck von Überraschung, fast Erstaunen, der sie für einen Augenblick irritierte.

„Ihr seid wohl das Geisterwesen, über das alle sprechen“, sagte sie mit ihrer gewohnt mürrischen Stimme. „Wollt Ihr hereinkommen, oder gedenkt Ihr den ganzen Tag vor der Tür zu verharren?“

Verzeiht, klang Mojalians Stimme in ihrem Kopf, während er durch die Tür schwebte, ich war nur nicht darauf vorbereitet, hier eine Nachfahrin von Tarodastrus anzutreffen − und dann auch noch im Haus des Hohenmagiers.

Nanistra erstarrte. Das war ein Geheimnis, das sie mit niemandem geteilt hatte. Sie musterte ihn misstrauisch und richtete ihre Gedanken vorsichtig an ihn: Woher wisst Ihr, dass Tarodastrus mein Vorfahr war?

Eure Augen haben Euch verraten, antwortete Mojalian ruhig.



Mojalian erkannte in Nanistra die Nachfahrin Tarodastrus′.

Meine Augen? Was meint Ihr damit, sie hätten mich verraten?, fragte sie, weiterhin nur in Gedanken sprechend, aus Sorge, jemand könnte lauschen.

Die magische Signatur in Euren Augen, erklärte Mojalian, sie ist unverkennbar. Diese Signatur vererbt sich von Generation zu Generation. Und bei Euch ist sie eindeutig die gleiche wie bei Tarodastrus.

Nanistra zögerte, doch dann gab sie widerstrebend zu: Ihr habt recht. Aber ich bitte Euch, dieses Wissen für Euch zu behalten. Niemand darf von meiner Verbindung zu Tarodastrus erfahren.

Euer Geheimnis ist bei mir sicher, versprach Mojalian mit Nachdruck. Dann fügte er hinzu, beinahe beiläufig: Ihr habt dem Hohenmagier also niemals von dieser Verwandtschaft erzählt. Auch die Geschichtsfälschungen, die Euer Vorfahr hinterlassen hat, habt Ihr nicht korrigiert.

Nanistra straffte sich. Tarodastrus hatte seine Gründe, sich aus der Geschichte herauszuhalten. Ich respektiere diese Gründe und werde daran nichts ändern.



Nanistra erklärte, dass Tarodastrus seine Gründe gehabt hätte, seinen Namen aus den Geschichtsbüchern zu löschen.

Mojalian musste sich beherrschen, um nicht unwillentlich tiefer in ihre Gedankenwelt einzudringen. Schließlich fragte er: Darf ich erfahren, welche Gründe ihn dazu bewogen haben, die Geschichte in einem anderen Licht erscheinen zu lassen?

Nanistra zögerte, ihre Gedanken sorgfältig abwägend. Schließlich sagte sie: Vielleicht eines Tages. Aber nicht heute. Ich habe nur eine Bitte: Teilt dem Hohenmagier nicht mehr über Tarodastrus mit, als unbedingt notwendig ist, damit er Euch helfen kann. Es war Tarodastrus′ Wunsch, dass seine Taten im Verborgenen bleiben. Könnt Ihr mir das versprechen?

Mojalian ließ sich einen Augenblick Zeit, um die Tragweite ihrer Bitte zu erfassen. Schließlich nickte er und antwortete geanklich: Ja, ich verspreche es.

Nanistra wirkte erleichtert und wies ihm schließlich den Weg zum Studierzimmer des Hohenmagiers. Mit ihren schlurfenden Schritten führte sie ihn durch das Haus, bis sie schließlich an der Tür anklopfte und sie öffnete. Dort saß Meister Lehakonos in seinem Sessel, den Kopf zurückgelehnt, leicht schnarchend und mit offenem Mund.

Vielleicht komme ich später wieder, schlug Mojalian vor. Ihr könnt mir einfach einen Gedanken schicken, sobald der Hohenmagier wieder erwacht ist.

Nanistra nickte stumm und begleitete ihn zurück zur Tür.

Als Mojalian im Begriff war, zu gehen, sprach sie erneut in Gedanken zu ihm: Wisst Ihr, ich habe mich immer gefragt, wie Resogurion wohl ausgesehen haben mag. Dank Euch habe ich nun eine Vorstellung davon.

Mit einem Anflug von Nachdenklichkeit, wie das Geisterwesen bemerkte, schloss sie die Tür hinter ihm.

Am späten Nachmittag vernahm Mojalian einen gedanklichen Ruf, der ihm in Nanistras schroffer Art mitteilte: Der Hohenmagier ist erwacht.


Nanistra hatte nun endlich eine ungefähre Vorstellung davon, wie Resogurion ausgesehen haben mochte.

Ohne zu zögern, begab sich das Geisterwesen auf den Weg zu Meister Lehakonos′ Anwesen.

Als Nanistra die Tür öffnete, wiederholte sie eindringlich ihre Bitte. Vergesst Euer Versprechen nicht, sagte sie in Gedanken, berichtet dem Hohenmagier nur so viel von der Geschichte Vanavistarias, wie nötig ist, um Eure Rückkehr zu ermöglichen.

Mojalian nickte stumm und gab sein Wort ein weiteres Mal, ehe die Hausmagd ihn mit ihrem typischen Schlurfen zum Studierzimmer des alten Lehrmeisters führte.

Nanistra klopfte an die Tür, trat mürrisch ein und verkündete kurz angebunden: „Ein Gast.“ Ohne weitere Umschweife ließ sie Mojalian eintreten, zog sich dann zurück und schloss die Tür hinter sich.



Mojalian schaute sich fasziniert in dem großen Studierzimmer des Hohenmagiers um.

Das Geisterwesen stand nun in einem Raum, wie er ihm zuvor nie begegnet war. Regale voller Bücher erstreckten sich bis zur Decke, Pergamentrollen türmten sich auf schweren Eichentischen, und überall lagen Artefakte, die wie stumme Zeugen uralter Zeiten wirkten. Es war, als könne man das Wissen selbst hier atmen, spüren, ja fast greifen.

Für Mojalian, der aus einer Welt stammte, in der materielles Besitztum unbekannt war, stellte diese Ansammlung eine beeindruckende Kuriosität dar. Auf Valivisia wurden keine Bücher verfasst oder Schriftrollen erstellt. Dort waren es die Weisenmeister, die das gesammelte Wissen der Generationen in ihrem Geist bewahrten. Wenn einer von ihnen verschied, übertrug er sein gesamtes Gedächtnis auf einen Nachfolger, der es wiederum mit den Ereignissen seiner Zeit anreicherte.

Jede Welt, zu der Valivisia jemals Kontakt gehabt hatte, besaß einen eigenen Weisenmeister, der ihre Geschichte hütete. Resogurion, einer der größten seines Standes, hatte einst die Geschicke Vanavistarias aufgezeichnet. Es war die Aufgabe eines jeden Geisterwesens, sich mit den Geschichten sämtlicher Welten vertraut zu machen, um Muster zu erkennen, dunklen Mächten vorzubeugen und wichtige Prophezeiungen rechtzeitig zu entschlüsseln. Diese wurden dann den Weisenmeistern anvertraut, die sie weiterleiteten.

Doch hier, im Studierzimmer des Hohenmagiers, bot sich Mojalian ein völlig anderes Bild. Das Wissen lag offen vor ihm, gebunden, gerollt, gehäuft − und es faszinierte ihn. Er schwebte an den Regalen entlang, hielt vor dem einen oder anderen Artefakt inne und musterte es eingehend. Seine Begeisterung war nicht zu übersehen.

Meister Lehakonos beobachtete diese Szene mit einem schmunzelnden Ausdruck aus seinem Sessel. Schließlich wandte sich Mojalian ihm zu. Verzeiht, Hohenmagier, dass ich Euch nicht sogleich begrüßt habe, begann er, doch ich war von dieser materiellen Anhäufung des Wissens völlig gefesselt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es ist höchst interessant, wie Ihr Eure Erkenntnisse bewahrt.

Meister Lehakonos lächelte milde. „Dann bewahrt ihr auf Valivisia Euer Wissen wohl auf andere Weise?“

Mojalian nickte und begann, ihm von den Weisenmeistern seiner Welt zu erzählen, die Geschichten nicht aufschrieben, sondern in sich trugen und von Generation zu Generation weitergaben.

Der Hohenmagier runzelte nachdenklich die Stirn. „Das bedeutet“, sagte er schließlich, „Ihr lauscht also den Erzählungen Eurer Weisenmeister, um Zugang zu diesem Wissen zu erhalten. Aber was tut Ihr, wenn Euch ein Detail entfallen ist? Ihr könnt doch nicht einfach zurückblättern, um es nachzulesen.“



Mojalian erzählte Meister Lehakons, wie die Geschichtskonservierung auf Valivisia funktionierte.

Nein, das können wir nicht, bestätigte Mojalian, doch wir können uns direkt an den entsprechenden Weisenmeister wenden. Wenn mir ein Datum oder ein Detail entgeht, sende ich ihm einen Gedanken, und er gibt mir die gewünschte Information unverzüglich zurück.

Meister Lehakonos lehnte sich in seinem Sessel zurück, die Hände auf die Armlehnen gestützt. „Ich verstehe“, murmelte er, obwohl die Vorstellung für ihn fremd blieb. Seine Augen glitten zu den Regalen, die sein Lebenswerk bargen. Materielle Anhäufung des Wissens, hatte Mojalian gesagt. Für Meister Lehakonos war dies eine Quelle unermesslicher Freude − die Bücher aufzuschlagen, die Pergamente zu entrollen, mit dem Finger über die Zeilen zu fahren, die Spur des Wissens förmlich zu spüren. Es war ein Ritual, das er liebte, auch wenn es manchmal, wie er seufzend zugab, frustrierend sein konnte, wenn die Antworten, die er suchte, sich nicht finden ließen.



Meister Lehakonos gestand, dass die Schriftgelehrten nicht weiterkamen bei der Suche nach einem Weg, der Mojalian nach Hause zurückbringen würde.

Schließlich lenkte Meister Lehakonos das Gespräch auf den eigentlichen Grund, aus dem er Mojalian zu sich gerufen hatte. Mit einem bedächtigen Tonfall begann er: „Wir − das heißt, sämtliche Schriftgelehrten und Geschichtsgelehrten, die ich konsultieren konnte − kommen bei der Suche nach einem Weg, dich auf deine Heimatwelt zurückzubringen, nicht weiter. Daher fragte ich mich, ob eure Aufzeichnungen der Geschichte vielleicht Hinweise enthalten, wie Resogurion einst von Vanavistaria nach Valivisia zurückkehren konnte.“

Die Worte des Hohenmagiers hingen im Raum, doch Mojalian schwieg. Sein Zögern war für Meister Lehakonos ebenso irritierend wie rätselhaft. Warum hielt das Geisterwesen mit seinem Wissen zurück? Was verbarg es?

Nach einer Weile seufzte Mojalian und begann schließlich zu sprechen: Wenn auf einer Welt Gefahr droht, nehmen unsere Signalwächter ihre Signale wahr und melden es den Weisenmeistern. Diese erschaffen ein Portal, um Zugang zu dieser Welt zu gewinnen. Die Art des Portals hängt von den spezifischen Gegebenheiten der Zielwelt ab. Doch sobald der Kontakt beendet ist und die Gefahr endgültig gebannt, wird das Portal zerstört, um eine missbräuchliche Nutzung durch andere Wesen zu verhindern.

Der Hohenmagier ließ den Kopf sinken und stöhnte entnervt. „Das sind wahrlich keine ermutigenden Aussichten, Mojalian. Wie sollen wir unter diesen Umständen jemals einen Weg finden, dich zurückzubringen?“

Mojalian hob leicht die Hände, als wollte er ihn beruhigen, und sprach zögerlich weiter: Unsere Aufzeichnungen über Vanavistaria berichten, dass der Kontakt zu eurer Welt abrupt abbrach − und zwar nicht durch unseren Willen, sondern durch einen Vorgang auf eurer Seite. Das bedeutet, dass das Portal, das einst errichtet wurde, möglicherweise noch existiert.

Meister Lehakonos fuhr auf, seine Stimme bebte vor plötzlicher Hoffnung: „Das ist ja großartig! Warum hast du das nicht früher erwähnt?“

Doch Mojalian ließ ein weiteres Seufzen hören. Weil dieses Wissen zu den streng gehüteten Geheimnissen unserer Welt zählt, erklärte er mit sanfter Entschuldigung in der Stimme. Kein Wesen außerhalb von Valivisia weiß von diesen Portalen − nicht einmal die Ansprechpartner der Weisenmeister. Seit ich hier bin, suche ich jede Nacht nach Hinweisen darauf, doch bislang war ich erfolglos. Zudem habe ich gehofft, dass ihr vielleicht einen alternativen Weg finden könntet, mich nach Hause zurückzubringen.



Mojalian erzählte von seiner bisher erfolglosen nächtlichen Suche nach dem Portal.

Sein entschuldigender Blick traf die nachdenklichen Augen des Hohenmagiers. Meister Lehakonos nickte schließlich, seine Miene drückte Verständnis aus. „Ich begreife, warum du dieses Wissen zurückgehalten hast“, sagte er leise. Nach einem kurzen Moment des Überlegens fügte er hinzu: „Doch ich fürchte, es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die Zaubergemeinschaft von der Existenz dieses Portals in Kenntnis zu setzen. Wir brauchen ihre Hilfe, um es zu finden.“

Mojalian schwieg einen Augenblick, offenbar zerrissen zwischen Pflicht und Geheimhaltung. Schließlich nickte er langsam. Wenn wir das Portal entdecken, begann er nachdenklich, werde ich hoffentlich den Grund für den plötzlichen Abbruch des Kontakts verstehen können. Vielleicht gelingt es mir sogar, es zu reparieren. Sobald dies geschehen ist, könnte unser Weisenmeister es zerstören und an einem sicheren, unbekannten Ort ein neues Portal errichten.

Meister Lehakonos runzelte die Stirn. „Warum hat euer Weisenmeister das nicht längst getan?“, fragte er irritiert.

Es kann immer nur ein einziges Portal geben, erwiderte Mojalian ernst. Solange das alte existiert, ist es unmöglich, ein neues zu erschaffen.



Mojalian erklärte, dass es immer nur ein Portal in einem Land geben könne.

Der Hohenmagier lehnte sich zurück, seine Gedanken rasten. Nach einer Weile, die von angespanntem Schweigen erfüllt war, sprach er wieder: „Du sagtest, dass die Art der Portale von der jeweiligen Welt abhängt. Kannst du dir vorstellen, wie ein Portal aussehen könnte, das dich zurück nach Valivisia führt?“

Mojalian schloss die Augen, als würde er die Antwort in den Tiefen seines Bewusstseins suchen. Es wäre sicherlich ein materielles Gebilde, sagte er nach einer Weile, vermutlich verborgen an einem magischen Knotenpunkt. Doch es wäre kaum als Portal zu erkennen.

Die Hoffnung, die sich in Meister Lehakonos gerade erst entfaltet hatte, schwand erneut. „Wir haben nach solchen Knotenpunkten gesucht“, murmelte er, „nach Artefakten, nach uralten Zauberformeln − aber alles vergebens!“

Mojalian bemerkte den sinkenden Mut des Hohenmagiers und fügte hastig hinzu: Es ist möglich, dass das Portal noch immer magische Felder erzeugt. Diese könnten eine Signatur tragen, die in eurer Welt untypisch ist.

Ein schwacher Funke der Hoffnung kehrte in die Augen des Hohenmagiers zurück. „Dann werden wir diese Signatur finden“, sagte er entschlossen, „und das Portal mit vereinten Kräften aufspüren!“



Mojalian meinte, das Portal könne noch
magische Felder mit einer für Vanavistaria
untypischen Signatur aufweisen.

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